Du betrachtest gerade Bewusste Ernährung

Was ist das?

Bewusste Ernährung ist für mich der erste Schritt zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise. Nur wenn wir gut informiert sind, uns mit uns selbst und unserer Umwelt auseinander setzen, können wir nachhaltig gesunde Entscheidungen treffen. Jede Veränderung beginnt mit Bewusstwerdung. Z.B.: Wenn ich nicht weiß welche Vitamine mein Körper braucht, kann ich sie ihm nicht geben. Wenn ich zwar weiß was mein Körper braucht, ich aber nicht weiß in welchem Lebensmittel diese Vitamine drin stecken, kann ich sie ihm ebenso nicht geben.

Hast du gewusst, dass ein einzige Suchmaschinen-Suche im Internet genauso viel Energie verbraucht wie eine leuchtende Glühbirne in 2 Stunden? Denn irgendwo müssen die Informationen ja gespeichert sein und verarbeitet werden.
Es sind oft die kleinen Informationen, die alles ändern. Wenn ich aufwache, mich informiere und damit Bescheid weiß, bin ich nicht mehr so leicht lenkbar und manipulierbar von Medien und Werbung. Ich finde das Beispiel Internet so spannend. Es fühlt sich so clean und umweltfreundlich an wenn ich eine Email verschicke, statt einen gedruckten Brief zu verschicken, aber wie oft denkt man darüber nach, wie viel Energie die riesigen Serverhallen brauchen, die sichergehen, dass alle Informationen für alle jederzeit zugänglich sind?
Bewusstsein verändert unsere Wahrnehmung und hat einen großen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Deshalb hilft es unglaublich viel, sich mit Dingen die man Verändern möchte, genau auseinander zu setzen.

Go Deep

Beispiel: Man möchte weniger Zucker essen, weil man irgendwo gehört hat Zucker macht dick und ist ungesund. Das ist etwas das jeder prinzipiell weiß, es ist kein Geheimnis, das Zucker nicht zu den gesündersten Dingen auf der Welt zählt. Allerdings hält diese Information niemanden davon ab auf Zucker zu verzichten.
Nimmt man sich allerdings die Zeit zu recherchieren was Zucker genau ist, was er im Körper macht, sieht sich vielleicht die eine oder andere Doku darüber an, spricht mit Experten, beobachtet seinen Körper und die eigene Psyche im Bezug darauf, wie sein System auf Zucker reagiert und schaut sich vielleicht noch seine persönlichen Themen an (besonders beim Thema Zucker wirken so viele Programme aus der Kindheit) findet man ganz andere Gründe und Motivationen sein Ernährungsverhalten zu verändern. Man lernt warum man bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legt und weiß auch ganz genau was dieses Verhalten für sich persönlich für Konsequenzen mit sich bringt. Erst dann kann man Verantwortung übernehmen und nachhaltige Veränderung in sein Leben bringen. Bestimmte Glaubensätze können sich auch relativieren oder in eine neue Perspektive gebracht werden. Beispiel Zucker: Vielleicht ist es ok, hin und wieder eine Torte zu essen und sie mit Leib und Seele zu genießen. Also vielleicht geht es auch ohne Druck und Stress. Vielleicht findet man neue Rezepte, mit etwas weniger Zuckergehalt oder gesündere Zuckeralternativen.
Die Veränderung findet nicht mehr aus Angst oder Muss statt, sondern aus Klarheit, Selbstverantwortung und der Freude am Lernen und Wachsen.

Schau genau und frag nach!

Wir leben in einer Zeit wo es immer wichtiger wird Verantwortung für sich und seine Gesundheit zu übernehmen.
Die Lebensmittelindustrie hat schon lange nicht mehr den Auftrag die Gesellschaft zu Ernähren im Sinne von sie mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Schau man genau, hat 80% von dem was man in einem Supermarkt findet, kaum noch etwas mit Lebensmittel zu tun. Nur weil man es Essen kann, heißt es nicht das man es essen sollte. Durch die vielen Fertigprodukte, lange Lagerzeiten und Importware, essen wir zu viele leere Kalorien und bekommen zu wenig lebenswichtige Nährstoffe.

Wenn du das nächste Mal im Supermarkt bist, nimm dir mal die Zeit und lies die Inhaltsstoff Listen der Produkte, bevor du sie in den Einkaufswagen legst. Wenn du ein Wort nicht verstehst, google es und entscheide dann bewusst ob du das in deinem Körper haben möchtest oder nicht.
Schau auch nach woher das Prdukt kommt und recherchiere wie die Anbau- bzw. Verarbeitungsbedingungen in diesem Land sind. Möchtest du wirklich einen Kaffee trinken, der durch Kinderarbeit hergestellt wurde?

Glaub nicht alles was du hörst oder liest

Wir haben heute Zugang zu allen Informationen, das Problem ist aber oft, dass diese Fülle an Daten oft überwältigend sein kann, vor allem wenn sie gegensätzlich sind. In Zeiten von AI und wo jeder ganz einfach seine eigene Informationsplattform schalten kann, wird es immer schwieriger an die Wahrheit zu gelangen. Gerade wenn es um Ernährung geht, schein es als gäbe es für jede Studie eine die diese wiederlegt. Dahinter stecken zwei Dinge:

 

1. Es gibt nicht immer die EINE Wahrheit! Ob etwas gesund ist oder nicht, hängt mit vielen Dingen zusammen. Deine individuelle Situation und Konstitution, aber auch die Herkunft, Herstellung und Verarbeitung der Lebensmittel. Was für einen gesund ist, kann für einen anderen oder in einem anderen Moment ungesund sein. Ein Brokkoli der auf Nährstoffarmen Boden gewachsen ist und mit vielen Pestiziden behandelt wurde kann belanstender sein für den Körper als ein Stück Torte. „Gesund“ ist also realativ.

2. Studien haben immer eine spezifische Fragestellung und können nie die Gesamtheit eines Themas aufzeigen. Viele Studien finden auch ausschließlich im Labor statt, was zwar Hinweise zu bestimmten Wirklungsweisen von Dingen geben kann, aber der Mensch ist am Ende doch mehr als ein Haufen Zellen im Reagenzglas oder gar eine Ratte.
Deshalb ist es immer interessant zu recherchieren, WER die Studie finanziert hat und WIE sie durchgeführt wurde. Es gibt hunderte Studien, finanziert von der jeweiligen Industriemit erstaunlich positiven Ergebnissen. 😉 Also schau genau. Der wichtigste Aspekt einer Information ist immer der von wem die Aussage gemacht wird, oder von wem z.B. die Studie oder der Artikel iniziert wurde.

Fazit: Finde deine eigene Wahrheit. Hol dir Inspiration und Informationen und wiege sie mit deinem Erfahrungswert und deinem gesunden Menschenverstand ab. Beobachte dich und orientiere dich an deiner persönlichen Erfahrung mit bestimmten Lebensmitteln, Diäten oder Trends. Mach dir die Mühe und suche dir Marken raus, denen du Vertrauen kannst und die deine Werte vertreten. Z.B. Cashews aus Bioanbau, wo auf die Sicherheit der Arbeiter*innen geachtet wird. Oder Fleisch und Gemüse direkt vom Bauern. Vor allem bei Produkten die umwelttechnisch oder gesundheitlich problematisch sein könnten, ist das ein großer Schritt in die Selbstverantwortung und in ein gesünderes Leben.

 

Bewusst Essen

Die Reise hin zu einer gesünderen Ernährung beginnt nicht unbedingt mit der Frage WAS man essen sollte oder was gesund ist und was nicht. Ich finde es viel interessanter, zielführender und wichtiger sich erst mit seinem Essverhalten auseinander zu setzen. Und die sich ein paar saftigere Fragen zu stellen. Denn Essen ist hoch emotional und unser Verhalten so in uns hinein programmiert, das es selten wirklich um die Wahl der Lebensmittel geht. Es lohnt sich tiefer zu graben:

Wer bin ich und was sind die individuellen Bedürfnisse meines Körpers in diesem Moment? Was ist meine Konstitution, mein Bauplan? Wie geht es mir heute? Was will ich? Was sind meine Themen? Was wil lich Verändern und warum?

Wie esse ich? Was ist mein Essverhalten? Mit wem Esse ich gerne? Wie ist mein Umfeld beim Essen? Fühl ich mich wohl? Kann ich entspannen? Hab ich die Zeit langsam und genüsslich zu essen?

Was esse ich gerade? Ist mir bewusst was da gerade auf meinem Teller liegt?Ist es mir wichtig woher die Lebensmittel kommen? Ist mir es mit bewusst, wenn ich z.B. Fleisch esse?

Warum Esse ich? Check kurz bei dir ein bei jeder Mahlzeit frage dich warum du das gerade isst. Hast du wirklich Hunger? Oder steckt ein Gefühl dahinter? Langeweile, Angst, Einsamkeit, Trauer? Wut? Essen gibt Geborgenheit, entspannt und verbindet. Welche Lebensmittel wählst du in bestimmten Situationen?

Kenn ich mich, meine Themen und meine Werte, kann ich mich danach orientieren. Jetzt kann ich mir Informationen zu Lebensmitteln und deren Verarbeitung holen, und mich damit auseinander setzen WAS jetzt tatsächlich für mich gesund ist und was ich gerne Essen möchte.

 

Bewusster Genuss von Anfang an

Bei bewusster Ernährung geht es also nicht darum alles richtig zu machen.
Es geht um Auseinandersetzung mit sich selbst und seinem Umfeld.
Mir ist diesen Thema als Pädagogin besonders wichtig. Wenn man sich ein bisschen mit seinem Essverhalten beschäftigt, merkt man bald, dass soviel davon aus der Kindheit kommt. Von dem was wir vorgelebt bekommen haben, was uns gesagt wurde über unseren Körper und was wir gehört haben über bestimmte Lebensmittel oder Lifestyles.
Wir haben die Chance unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, ein gesundes und mit Leichtigkeit und Freude erfülltes Essverhalten zu entwickeln. In dem wir uns selbst besser kennen lernen, reflektiert und offen durchs Leben gehen und auf uns selbst schauen. Kinder lernen hauptsächlich durch Beobachtung. Wir können ihnen ein Bewusstes Leben vorleben, indem wir auf unsere Bedürfnisse achten, vielleicht mit den Kindern einen Bauernhof besuchen und Fragen stellen, ein Gemüsebeet anlegen und verschiedene Gemüsesorten studieren, positive Erlebnisse in der Küche schaffen, usw. Veränderung beginnt bei unseren Kindern und gute Erziehung bei einem Selbst.